Die amerikanische Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Bienenseuche, die durch Sporen verbreitet wird. Diese Sporen kommen in jedem Bienenvolk vor und verursachen erst in höheren Konzentrationen Schäden an der Brut. Für den Menschen und die bereits geschlüpften Bienen ist die Faulbrut völlig unschädlich.
Verbreitet wird die amerikanische Faulbrut hauptsächlich durch Räuberei und sporenverseuchten Honig. Die meisten Supermarkthonige werden aus Amerika und China importiert. Im Ausland wird die Faulbrut häufig nur mit Antibiotika behandelt, der Sporengehalt ist in diesen Honigen dadurch wesentlich höher als bei unserem heimischen Honig. Werden unsere heimischen Bienen mit einem solchen Honig gefüttert kann dies zum Ausbruch der Seuche führen.
Aber auch durch den Kauf und Verkauf von Völkern, Beutenmaterial und Honig von anderen Imkern kann die Seuche verbreitet werden.
Erstes Anzeichen für den Ausbruch der Faulbrut in einem Volk sind lückenhafte Brutbilder und eingefallene oder löchrige Zelldeckel. Durch eine Streichholzprobe kann der Verdacht überprüft werden. Wenn mittels des Streichholzes ein schleimiger, bräunlicher Faden herausgezogen wird ist die Wahrscheinlichkeit einer Faulbrut sehr hoch.
Bei Verdacht auf Ausbruch der Seuche ist umgehend der zuständige Bienensachverständige oder das Veterinäramt zu informieren. Es wird ein Sperrbezirk von 3km ausgewiesen. Es dürfen keine Bienenvölker aus, noch in diesen Sperrbezirk verbracht werden. Gemeinsam mit dem Bienensachverständigen und dem Veterinäramt wird ein Sanierungsplan für die betroffenen Völker erstellt. Das Volk kann meist durch einen Kunstschwarm gerettet werden, die verseuchte Brut und sämtliches Wabenmaterial muss allerdings vernichtet werden. Die Beuten können teilweise desinfiziert und weiterverwendet werden. Von der Tierseuchenkasse werden hierfür Ausgleichszahlungen vorgenommen.
Zur Vorbeugung sollten vom Imker folgende Punkte beachtet werden:
- Regelmäßige Kontrolle der Völker
- Nur eigenen Honig oder Zuckerlösungen verfüttern
- Räuberei vermeiden
- Gesundheitszeugnis beim Kauf/Verkauf
- Sperrbezirke bei Wanderungen beachten
- Gebrauchtes Beutenmaterial desinfizieren
- Keine leeren Beuten unverschlossen stehen lassen
- Angemessene Standgröße (Infektionsdruck)
Die aktuellen Sperrbezirke können unter https://tsis.fli.de/Reports/Info_SO.aspx?ts=902&guid=7bdb23b6-0487-40bd-a2d2-058af945acf7 abgefragt werden. Mit einem Klick auf die Restriktionszone öffnet sich eine Karte mit dem betroffenen Bezirk.