Nachdem der ursprüngliche Termin wetterbedingt verschoben werden musste, trafen wir uns am 19.6. zwischen Rotenhar und Gschwend zu einer Waldtrachtbegehung. Albrecht Müller und Roland Behringer waren schon tags vorher unterwegs gewesen und hatten Bäume und Stellen markiert, wo eventuellen Lausbesatz zu finden wäre. Viele der Teilnehmenden hatten mit weißem Tuch bespannte Rahmen dabei und konnten so selber Zweige abklopfen um den Lausbefall zu kontrollieren.
Das Ergebnis stimmte leider nicht so fröhlich: Fast keine Läuse an Fichten und Tannen! Albrecht Müller erklärte anschaulich die verschiedenen Typen und Arten von Läusen, wo sie sich am liebsten aufhalten, wie sie entdeckt werden können und welche Population erforderlich ist, um für ausreichend Honigtau zu sorgen. Bei der Fichte ist das Zeitfenster für Honigtau schon fast zu Ende, es ist auch mit keinem größeren Aufkommen mehr zu rechnen. Bei der Tanne wäre zeitlich noch einiges möglich, allerdings stehen auch hier die Zeichen eher auf “geringe Chancen” – dazu wäre eine starke Vermehrung erforderlich, wetterbedingt eher unwahrscheinlich.
So sieht das Jahr ertragsmäßig für uns Imker nicht allzu rosig aus, nach extrem wenig Raps- und Blüte nun auch nur geringe Hoffnung auf den Waldhonig… Vorkommen können solche Jahre immer wieder, es kann auch eine Chance sein, seine Völker zu stärken und zu vermehren – Ableger sind laut Albrecht Müller immer noch möglich. Die Hoffnung auf ein gutes Ertragsjahr 2022 mit starken Völkern lässt uns zumindest positiv in die Zukunft schauen. Abgesehen davon, können aber auch jetzt noch im Wald immer wieder “Inseln” entstehen, wo es reichlich Honigtau gibt. Mit offenen Augen durch den Wald gehen, kann sich also durchaus lohnen!
Es war eine spannende und lehrreiche Waldtrachtbegehung, bei der auch das Wetter mitspielte. Danke an den Referenten Albrecht Müller vom Landesverband und an Roland Behringer für den interessanten Tag!