Im Rahmen einer außerordentlich einberufenen Monatsversammlung zur Einsetzung der Kassenprüfer am 16.11.19 in Hönig, begleitete Vereinsmitglied Martin Deschler durch die Wahl.
Jörg Gassmann und Dieter Fischer hatten sich schon im Vorfeld für dieses Amt bereit erklärt und wurden einstimmig gewählt. Unser 2. Vorsitzender Uwe Wendt bedankte sich herzlich bei den beiden für die Bereitschaft ihres Ehrenamts und leitete pünktlich zum heutigen Referenten über:
Klaus Wallner, wissenschaftlicher Mitarbeiter vom Bieneninstitut Hohenheim, klärte in seinem Vortrag zum Thema „Alternative Varroabehandlung“ auf.
Er referierte über sämtliche in Deutschland zugelassenen Varroabekämpfungsmittel und unterschied hierbei in „harte“ und „weiche“ Chemie. Die Zahl der verfügbaren Wirkstoffe geht dabei ständig zurück! Aus nur zwei zugelassenen Wirkstoff-Familien der „harten“Chemie sind aufkommende Resistenzen unumgehbar. Hinzu kommt ein ätherisches Öl (Thymol), dessen Anwendung sein Ziel durch Vergrämung der Milbe, nur durch sehr frühen Einsatz erreicht und schließlich die gängigen organischen Säuren Ameisen- und Oxalsäure.
Wallner stellt verschiedenste Varroabekämpfungsstrategien und Produkte vor. Die Imker sollten über die Entwicklung und Vermehrung der Milbe in der Brut Bescheid wissen. Dies ist Vorraussetzung, um das passende Mittel aus dem „Werkzeugkoffer“ parat zu haben, wenn in den Völkern z.B. durch Reinvasion plötzlich wieder eine erhöhte Milbenkonzentration auftritt. Auch der Wochenendimker wird hier sein passendes Behandlungspräparat finden.
Wichtig ist, dass jeder Imker zum richtigen Zeitpunkt behandelt und kontrolliert. Das Behandlungskonzept Baden-Württemberg (Drohnenrahmen schneiden, Sommerbehandlung vor August, 2. Behandlung bzw. Kontrolle im September, Restentmilbung im Winter) empfiehlt er nach wie vor.
Die Forschungsarbeit und Suche nach alternativen Möglichkeiten ist aufgrund des Resistenzrisikos unserer begrenzter Mittel von großer Wichtigkeit. Am Ende seines interessanten Vortrags, gab Wallner noch Einblick in die aktuelle Forschungsarbeit zum Lithiumchlorid. Der systemische Wirkungsgrad von Lithiumchlorid über das Blut der Bienen, ist ein neuer Ansatzpunkt zu bisherigen Mitteln. An der richtigen Konzentration um Brutschäden zu minimieren muss noch gefeilt werden. Bettina Ziegelmann ist mit ihrer Forschungsgruppe für uns dran. Es wird vermutlich aber noch Jahre dauern, bis damit zu rechnen ist, dieses Präparat auch mit in den „Werkzeugkoffer“ packen zu können.
Vielen Dank Herrn Wallner für den praxisnahen Vortrag und dem Höniger Dorfhausteam herzlichen Dank für die Bewirtung.