Am 20.04.2019 hatten wir Dr. Richard Odemer als Referenten zu Besuch. Sein Vortrag stand unter dem Thema “Landwirtschaft – Risiken und Chancen für die Imkerei”.
Durch die Bestäubungsleistung trägt die Honigbiene und auch andere Insekten zur Ertragssicherung sowie der Ertrags- und Qualitätssteigerung in der Landwirtschaft eine große Rolle. Die Imker bzw. die Insekten profitieren hingegen vom großen Pollen- und Nektarangebot, welches landwirtschafliche Kulturen bieten.
Dr. Odemer berichtete sehr neutral über die Spannungsfelder Pflanzenschutz, Intensivierung, mechanische Schäden, Pflanzenzüchtung und Gentechnik.
Die Trachtquelle Raps wurde näher betrachtet. Der Raps ist eine ertragreiche Tracht; ca. 100kg Honig und 90-170kg Pollen können pro Hektar eingetragen werden. Allerdings ist die Rapspflanze auch sehr anfällig für Schadinsekten und Krankheiten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass in Pollen und Honig Rückstände von Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden zu finden sind.
Ein Schweizer Projekt zeigt, dass durch Blühstreifen zwischen Weizen- oder Kartoffelfeldern die Blattschäden stark reduziert werden können. Durch die Nützlinge, die in den Blütenstreifen einen Lebensraum finden können ist die Zahl der Schädlinge rückläufig.
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt in Deutschland ca. 50% der Gesamtfläche. Siedlungs-und Verkehrsflächen ca. 14%. Daher ist nicht nur die Landwirtschaft für den Rückgang der Insektenzahlen verantwortlich zu machen. Auch Kommunen und jeder einzelne Gartenbesitzer kann für ein besseres und vor allem artenreicheres Angebot sorgen und seinen Beitrag leisten.
Dr. Odemer ist der Meinung, dass eine stärkere Förderung durch die Politik nötig ist und die Lösung der Dialog und nicht die Eskalation sein muss.